Safety Points trainieren und ideale Ruhezeiten schaffen

Ruhezeiten, Beine hochlegen und einfach mal Nichtstun und relaxen. Schön nicht wahr?

Auch unsere Hunde brauchen Ruhezeiten und zwar mehr als so manche von uns denken.

Folgende Ruhezeiten sollten wir unseren Hunden gewährleisten:

Welpen: 20-22h/Tag

Junghunde: 18-22h/Tag

Adulte Hunde : 18-20h/ Tag

Senioren und kranke Tiere: 20-22h/ Tag

Zu wenig Ruhezeiten bedeuten mehr Stress und mehr Stress bedeutet frühere chronische Erkrankungen und psychische Leiden (Angststörungen und Erschöpfungssyndrome)

Gute Helfer

Um Ruheplätze zu trainieren bieten sich ein Vielzahl von Helfern die unterstützend wirken können

Olfaktorische Unterstützung mittels ätherischer Öle

Gerade Lavendel hat eine enorm beruhigende Wirkung auf Hunde und leitet eine gute Schlafphase ein. Hierzu benutzen wir jeweils den Farfalla Kissenspray:

Farfalla Kissenspray

Die andere Variante ist die Raumbeduftung mit Duftmischungen die entspannend und balancierend wirken:

Wir empfehlen

Bitte kaufe deine Öle nicht ohne Beratung, Hunde vertragen nicht alle Öle!!

Kauartikel von grosser Grösse

Kauartikel die zur Ruhephaseneinleitung verwendet werden, sollten gross genug sein, eigentlich sollte der Hund keine grosse Chance haben diesen innerhalb kurzer Zeit fertig zu kauen. Dazu eignen sich Kopfhautplatten, grosse Ohren, Rinder oder Kalbschlesinger oder grosse Sehnenware.

Hierzu eine Auswahl: Ideale Kauartikel

Die Rückzugsboxe

Die Rückzugsboxe bietet sich gut als Anfangstraining zur Einleitung der Ruhephase an. Hierbei sind folgende Merkmale einer Box sehr wichtig.

  • Geräumig (Hund muss darin voll ausgestreckt liegen und stehen können)
  • Weiche Unterlage damit es der Hund möglichst gemütlich hat
  • Sollte etwas abseits platziert werden damit es wirklich eine Rückzugsboxe darstellt

Bei Boxen gibt es verschiedene Varianten, je nach Hund eignen sich nicht alle:

  • Hunde die die Boxe von Anfang an gut akzeptieren können gerne in einer Falt/ Stoffbox hausen
  • Hunde die noch etwas Mühe haben und gerne an Gegenständen herumkaufen empfiehlt sich ein VariKennel (Hartplastikboxe)oder eine Alu Hundebox

Aufbau:

Wie bei allen Safety Points ist es sehr wichtig dass der Ort, also in diesem Falle die Box, positiv verknüpft wird. Am besten beginnt man das Training bereits im Welpenalter da es, bei richtiger Umsetzung, im Junghundealter definitiv einsatzbereit sein wird. Die Boxe wird nicht als Bestrafung missbraucht.

Schritt 1: Angewöhnen

Werfe ein Futter in die Boxe und lass den Hund das Futter in der Box suchen. So wird das „in die Box gehen“ bereits positiv Verknüpft. Nach einigen Wiederholungen kannst du das Verhalten benennen: ZB: Böxli. Sobald dein Hund in die Box geht gibst du ihm eine Belohnung in die Box.

Schritt 2: Ritualisieren

Nach einer aktiven Phase wie Spaziergang oder Training läufst du mit deinem Hund zur Box, gibst ihm das Signal für Box und gibst einen Kauartikel in die Box. Verweile bei ihm, wenn du siehst dass er den Kauartikel in der Box frisst kannst du dich entfernen und schauen ob er drin bleibt. Falls er dir nachläuft nimmst du ihm den Kauartikel freundlich weg (Aus und Belohnen) und gibst ihm den Kauartikel erst wieder wenn er in die Box geht (Achtung Verhaltenskette). Dieser Vorgang nennt man Einleitung in die Ruhephase und wird ab sofort Bestandteil der täglichen Routine.

Schritt 3: Alltagstauglich

Wenn es von Nöten ist kann die Box auch für eine Weile zugemacht werden damit der junge Hund Ruhe findet. Wenn du siehst dass sich dein Hund zufrieden mit dem Kauartikel abgibt kannst du die Box auch einmal schliessen. Wenn du merkst dass er am wegnicken ist kannst du die Box geschlossen lassen und weiteren Aktivitäten nachgehen. Dehne die Sequenzen aus.

Schritt 4: Abbau

Natürlich ist es nicht von Nöten den Hund sein ganzes Leben lang in eine Box zu halten wenn man zuhause ist. Sobald dein Hund aktiv in die Box liegt weil es gut ritualisiert ist kannst du damit beginnen die Box ab zu bauen/ durch ein Liegeplatz zu ersetzen. Verwende dafür als erstes die Decken die in der Box lagen.

Fallstricke:

  • Hund beginnt in der Box zu schreien, da warst du wohl zu langsam mit reagieren/ hast die Situation falsch eingeschätzt. Eigentlich sollte man genau dann nicht öffnen da es nebst dem Stress(Frustration) ein Aufmerksamkeitsheischendes Verhalten gefördert wird (bin ich laut erlöst man mich). Diese Verhalten sind sehr schwierig zu deuten und auch sehr schwierig wieder ab zu gewöhnen)
  • Falsch platzierte Box: Hund kommt trotz genauen Trainingschritten nicht zur Ruhe da die Box zu nah am Geschehen ist. 

Das Laufgitter

Welpenlaufställe gibt es günstig in verschiedenen Online Shops

Beim Laufgitter handelt es sich um eine vergrösserte und nach oben offene Version der Hundebox. Auch das Laufgitter sollte so gewählt werden dass sich der Hund darin gemütlich machen kann.

Viele Hundhalter wählen Laufgitter weil es dem Hund mehr Freiheit suggeriert. Oftmals kommen die Hunde aber schlechter zur Ruhe wenn sie zuviel Freiheit haben. Gerade im Laufgitter liegen dann noch Spielzeuge und ein ganzes Sammelsurium an Beschäftigungsmaterialien, dies hat dann nichts mit einem Safety Point zu tun da die Hunde nicht in einer Ruhephase sind.

Dennoch: Gewusst wie lässt sich auch ein Laufgitter zu einem guten Safety Point trainieren.

Schritt 1: Angewöhnen

Werfe ein Futter in das Laufgitter und lass den Hund das Futter  suchen. So wird das „hineingehen“ bereits positiv Verknüpft. Nach einigen Wiederholungen kannst du das Verhalten benennen: ZB: „Schlafe“. Sobald sich dein Hund in das Laufgitter begibt gibt es eine Belohnung.

Schritt 2: Ritualisieren

Nach einer aktiven Phase wie Spaziergang oder Training läufst du mit deinem Hund zum Gitter, gibst ihm das Signal Schlafe und gibst einen Kauartikel wenn er ihm Laufgitter ist. Verweile bei ihm, wenn du siehst dass er den Kauartikel in Ruhe frisst, schliesse das Tor und gehe ein paar Schritte zurück. Das wirst du jetzt immer machen wenn ihr von einem Abendteuer nach Hause kommt.

Schritt 3: Alltagstauglich

Sitzt die Ritualisierung richtig kannst du dir sicher sein dass das Gitter alltagstauglich ist. Wenn du dir sicher sein kannst dass dein Hund das Gitter gut akzeptiert hat und darin Ruhe findet dann kannst du ruhig auch mal ein paar Minuten das Haus verlassen.

Liegeplatztraining

Das Liegeplatztraining eignet sich nur für Welpen oder Junghunde die gut bis sehr gut Ruhe finden, und zwar von alleine. Die auch keine Tendez zeigen Gegenstände zu zerstören.

Falls dies nicht der Fall ist solltest du dir überlegen entweder eine Box oder ein Laufgitter zu wählen. Du kannst das Bett auch in ein Laufgitter legen, damit kannst du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Trainingsaufbau Bett oder Matte

1.)Benennen

Stehe vor das Bett und kündige das Signal „Bettli“ an, danach wirfst du ein Futter auf das Bett. Vielleicht folgt dein Hund schon deiner Hand, dann kannst du ihm einfach aufs Bett zeigen oder eins zweimal draufklopfen und erst dann eine Belohnung geben.

2.) Ritualisieren

Nach jeder aktiven Phase wird dein Hund ins Bett geschickt und kriegt da einen Kauartikel. Stelle sicher dass dein Hund den Kauartikel auf seinem Bett frisst und nicht die Position wechselt.

3.) Einbau in den Alltag

Sobald die Ritualisierung sitzt, du also nicht mehr nachhelfen musst damit dein Hund auf seinen Safety Point geht, kannst du den Einbau von Kauartikeln abbauen. Falls es Rückschritte geben wird setzt du nochmals bei Ritualisierungsaufbau an.