In meiner ersten Ausbildung zum Hundetrainer hatte ich auch einige Lektionen Ernährungslehre. Dies ist bereits einige Jahre her. Damals war der Grundsatz: „Kommt es gut hinten raus so ist es gesund“. Heute weiß man schon etwas mehr, was das Thema Ernährung angeht.
Durch den enormen Fortschritt der Genetik, Genanalyse und Nutrigenomik wissen wir mittlerweile welche Lebensmittel wie in unseren Organismen wirken. Wir wissen sogar wie sie auf unsere Zellen wirken und welche Lebensmittel wir aus dem Plan streichen können um unser Körper optimal vor Entzündungen zu schützen.
Aber auch schon die alten Chinesen wussten dass jegliche, psychische und physische Gesundheit, ihren Ursprung im Darm hat. Ebenfalls ist es erwiesen dass Hirn und Darm eine Verbindung aufweist die bislang unterschätz wurde.
Durch diese neuen Erkenntnisse ist es auch in der Verhaltensmedizin unablässig die Fütterung des Hundes zu überarbeiten. Ebenfalls sollte schon beim jungen Hund eine funktionelle Fütterung achten. Ganz wichtig ist auch dass nach Medikamentengabe (Entwurmung, Antibiotika etc.) immer probiotisch Unterstützen.
Die Nahrung als Medikament ansehen ist heute, zweifelfrei, eine gute Einstellung. Leider sind viele Fertigfutter noch meilenweit von einer sinnvollen Zusammensetzung entfernt. Deswegen- wähle mit Bedacht. Zahle lieber mehr als weniger und lass dich nicht von schönen Etiketts oder Dickgedruckten Aufschriften in die Irre führen. Dasselbe gilt für Guddies und Kauartikel.
Zutaten die gemieden werden sollten und warum
Trockenfutter oder Nassfutter mit folgenden Inhaltsstoffen sollten gemieden werden
Nicht deklarierte tierische Nebenerzeugnisse
- Fleischabfälle aus unbestimmter Herkunft (weder von der Tierart noch ob es sich um Muskel, Innereien oder Schlundware handelt)
Mais oder Soja
- Mais und Soja sind hoch im glykämischen Index. Stehen daher im Zusammenhang mit Krebsrisiko und anderen entzündlichen Erkrankungen. Zudem kommt viel Mais und Soja aus den USA wo Genmanipulation nicht verboten ist und zum Alltagsgeschäft gehört.
Weizen
- Ebenfalls hoch im Glykämischen Index, ebenfalls entzündungsfördernd.
Nicht deklarierte Herkunft des Fleisches
- Viele Hundefutter werden in Oststaaten der EU produziert. Demnach kommt auch das Fleisch aus solchen Länder die einen niedrigen Tierschutzstandard für Nutztiere haben und deren Medikamentenregulation nicht so straff ist wie hier in der Schweiz. Somit sind Absetzfristen von Antibiotika und Co. nicht gewährleistet. Dieses Fleisch wird zu Futter für Heimtiere verarbeitet, welches auch nach Verarbeitung, immer noch erhebliche Spuren an Restmedikamenten beinhalten.
- Fleisch aus der Schweiz oder Schweden ist am sichersten und am Nutztierfreundlichsten.
- Fleischmehle vermeiden. Nur Futter mit Frisch oder Trockenfleischanteil.
Barfen und Kochen- Keine Hexerei
Gewusst wie- kann man die Futterration selber zusammen stellen. Im Zweifelsfalle lasse dich von einem Ernährungsspezialisten oder einem Tierarzt beraten. Mittlerweilen gibt es viele Tierärzte die sich mit Barfen auskennen.
Hier ein paar Anhaltspunkte:
Fleischlicher Anteil 60-80% der Gesamtration, davon sind 20% Innereien, 10% Pansen und 5% Knochen und 5% Leber.
10-20% sind Gemüse & Früchte (Broccoli, Zuchetti, Kürbis, Fenchel, Spinat, Salate, Karotten, Äpfel, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Banane, Birne)
10-20% sind Kohlenhydrate, vorzugsweise Kartoffeln, Süsskartoffeln,brauner Reis, Quinoa
Junge Hunde 4-6% vom Körpergewicht
Adulte Hunde 1.5-2.5% vom Körpergewicht
Supplemente:
Ein gutes Basissupplement und gute Öle sind essentiell für Barf Rationen
TCM für Hunde:
Geht man nach der Ernährungslehre der Traditionellen Chinesischen Medizin so sollten alle Lebensmittel gekocht werden. Dies weil diese die Wärme in den Körper geben die dieser benötigt. Barfrationen dürfen bedenkenlos gekocht werden (im heißen Wasser).
Literatur:
Bücher von Swanie Simon– erhältlich bei Meiko.ch